Morgan Stanleys Neue Devise: Gold Gerhört in Jedes Portfolio!
Morgan Stanleys Ankündigung ihrer strategischen Neuausrichtung überraschte Mitte September viele Investoren. Die Grossbank verabschiedet die traditionelle Empfehlung des 60/40 Ansatzes offiziell – zu Gunsten von Gold!
Mitte September kündigte Mike Wilson, der Chief Investment Officer von Morgan Stanley, an, dass die Bank ihre traditionelle 60/40 Faustregel - 60% Aktien für Vermögenswachstum und 40% Anleihen als Stabilisator - ersetzt. Neu empfiehlt die internationale Bank einen 60/20/20 Ansatz, der 60% Aktien beibehält, Anleihen auf 20% runterschraubt und 20% Gold hinzufügt.
Angesichts der Tatsache, dass US-Aktien zurzeit historisch geringe Renditen im Vergleich zu Staatsanleihen ausschütten und Investoren gleichzeitig höhere Renditen auf langfristige Anleihen fordern, betonte Wilson, biete die angepasste Portfoliostrategie robusteren Inflationsschutz. Dies holt Gold aus der staubigen Ecke der Banker, wo es bisher als “reines Kriseninstrument und Lieblingslösung der Goldenthusiasten” gesehen wurde, und positioniert es prominent als notwendige Anlage jedes stabilen Portfolios – auch für Mainstream Investoren!
Ein 80-jähriger Anlage-Ansatz wird Abgelöst
Ein Blick zurück unterstreicht die Signifikanz dieses Umdenkens: Der 60/40 Ansatz galt seit dem Boom nach dem zweiten Weltkrieg als Grundpfeiler ausgewogener Anlagestrategien. Er beruht auf der typischerweise negativen Korrelation zwischen Aktien und Anleihen: Aktien steigen in Zeiten des wirtschaftlichen Wachstums, Anleihen hingegen in rezessiven Phasen. So sollte die berühmte Faustregel in beiden Szenarien Stabilität bieten. Dies tat sie auch – bis jetzt.
Im heutigen Inflationsstrudel bleiben die gewünschten Ergebnisse der 60/40 Tradition aus. US-Aktien befinden sich in einem starken Aufwärtstrend und legten selbst im üblicherweise schwachen Börsenmonat September weiter zu. Zwar könnte sich dieser Trend fortsetzen, erwartungsgemäss jedoch wird ihm früher oder später die Luft ausgehen. Und, selbst im Falle eines anhaltenden Aufwärtstrends: Die meisten der “Gewinner-Aktien” sind derart absurd überbewertet, dass fundamental orientierte Investoren mit konservativem Ansatz sie kaum als ernsthafte Optionen in Erwägung ziehen würden.
Im Anleihensegment des Portfolios sieht es nicht viel besser aus. “Staatsanleihen verlieren an Attraktivität”, warnt Wilson. Politische Unsicherheiten üben Druck auf langfristige Renditen aus, Investoren fordern gleichzeitig höhere Renditen und das Vertrauen in die Unabhängigkeit der Federal Reserve nimmt zunehmend ab.
Auch Laute Skeptiker Wollen Plötzlich Gold
Angesichts dieser Entwicklungen bringt Morgan Stanley (endlich) Gold ins Spiel. “Es ist aktuell die antifragile Anlage, die jeder besitzen sollte”, verkündet Wilson und bestätigt damit die Kernbotschaft, die BFI Bullion seit unserer Gründung vertritt. Nach seiner herausragenden diesjährigen Performance scheint das gelbe Metall nun selbst die grössten Skeptiker überzeugt zu haben. Der markante Preisanstieg spiegelt nicht nur Erwartungen auf Zinssenkungen wieder, sondern auch ein breitflächiges Umdenken und eine grundlegende Neuinterpretation von Risiken. Der zusätzliche Anstieg des Silberpreises und die rekordverdächtige Aktienmarktperformance deuten auf einen noch tiefergreifenden Wandel hin: Diese “Everything Rally” bedeutet eine Massenflucht aus dem Fiat-Geldsystem, getrieben durch das wachsende Misstrauen gegenüber Regierungen und ihrer Fähigkeit, die Schuldenberge abzubauen und die reale Inflation effektiv zu kontrollieren.
Morgan Stanleys Kehrtwende signalisiert eine neue Ära für Gold, ist jedoch nur ein Teil eines grossen Wandels, der bereits im Gange ist. Die Empfehlung des 60/20/20 Ansatzes alleine hat bereits das Potenzial, eine enorme institionelle Nachfrage auszulösen und dadurch den Goldpreis auf neue Höchststände zu treiben. Was jedoch selbst die optimistischsten Erwartungen an die Goldperformance in den kommenden Jahren sprengen wird, ist das wachesende Bewusstsein, dass Fiatwährungen keine Vertrauensbasis mehr bieten.



